Die Wetterstation ist eine Vantage Pro 2 der amerikanischen Firma
Davis Instruments, im halbprofessionellen Bereich so ziemlich das
Nonplusultra. Das Bild rechts zeigt das Kernstück der Station.
Temperatur- und Feuchtigkeitssensor befinden sich im runden weißen
Gehäuse. Das Material ist strahlungsabweisend und mit offenen Lamellen, um
eine gute Durchlüftung zu gewährleisten.
Trotzdem dürfte es an
windstillen Sommertagen einen gewissen Wärmestau im Gehäuse geben, was zu
Temperaturverfälschungen führt. Deshalb habe ich die bessere Version, die
einen Lüfter im Oberteil des Gehäuses hat, der die Luft unten ansaugt
und nach oben wieder abgibt.
Er
wird von dem unteren Solarzellenmodul mit Strom versorgt und läuft tagsüber
permanent. Nachts wird er im 5-Minuten-Rhythmus über Akkus im Inneren betrieben, die am Tag über
die Solarzellen aufgeladen werden.
Die Normhöhe für die Temperatur- und Feuchtigkeitsmessung ist 2 Meter über
Boden, was bei meiner Station knapp gegeben ist.
Rechts ist eine Schemazeichnung der Belüftung zu sehen.
Hinter dem oberen Solarzellenmodul befindet sich die Sendeeinheit der
Station. An ihr sind alle Sensoren angeschlossen und sie überträgt in
bestimmten Abständen (abhängig vom Sensor), die gemessenen Werte per Funk an die Konsole im Haus.
Sie wird tagsüber von den Solarzellen mit Strom versorgt und nachts von
einer Batterie gespeist, um ausfallsicher zu sein.
Das schwarze runde Gehäuse ist der Regenmesser, der über die
große Öffnung oben den Regen sammelt und dann trichterförmig das Wasser über
eine kleine Öffnung im Boden auf eine Wippe leitet, die die Messung
durchführt. Rechts ist die Messeinheit ohne den runden Aufsatz zu sehen.
Wenn einer der beiden silbrigen Behälter der Wippe mit Wasser gefüllt ist,
kippt er nach unten, leert das Wasser aus, löst eine Messung aus und der
andere Behälter kommt nach oben und dient nun als Wassersammler.
Jeder Behälter fasst 4,2 Milliliter, was einer Niederschlagsmenge von 0,2
Liter pro Quadratmeter entspricht und die kleinste Messeinheit ist.
Der Windgeschwindigkeits- und Windrichtungsmesser besteht aus einem
dreigliedrigen Schaufelrad, das über seine Drehung die Windgeschwindigkeit
misst und einer "Fahne", die sich in den Wind dreht und damit die
Windrichtung misst.
Der Windmesser ist am Antennenmast über dem Dach montiert und erreicht mit
ca. 9,50 m über dem Boden fast die Normhöhe von 10 Metern. So kann er ohne
Abschirmung durch Häuser oder Bäume weitgehend frei die Windverhältnisse
aufnehmen.
Der Strahlungssensor misst die einfallende Lichtstrahlung in Watt pro
Quadratmeter und man kann daran erkennen wie trübe oder hell das Wetter ist.
Über die geografischen Koordinaten von Neunkirchen, aktuelles Datum und
Uhrzeit wird berechnet, ab welcher Wattzahl von Sonnenschein ausgegangen
werden kann. Auf diese Art und Weise ist es möglich eine automatische
Ermittlung der Sonnenscheindauer durchzuführen.
Der Strahlungssensor ist ebenfalls am Antennenmast montiert, um eine
ungehinderte Einstrahlung ohne jegliche Beschattung zu gewährleisten.
Die Konsole im Haus empfängt die von der Station gesendeten Daten und
zeigt sie an. Es lassen sich alle gemessenen Werte darstellen, auch mit
Maximum-/Minimum über unterschiedliche Zeiträume und mit kleinen grafischen
Darstellungen.
Über die Konsole wird auch der Luftdruck gemessen, da dieser innen und außen
gleich ist.
Will man die Daten noch an einen PC übertragen, so ist
dazu ein sogenannter Datenlogger (Bild rechts) erforderlich, der auf
der Rückseite der Konsole eingesteckt wird und der zunächst die von der
Station gesendeten Daten zwischenspeichert.
Über ein Kabel wird er an den PC angeschlossen und von dort können dann die
Stationsdaten per Software abgerufen und für weitere Auswertungen
gespeichert werden.
Als Software verwende ich WsWin, die vielfältige Funktionen zur
Aufbereitung und Auswertung von Daten aus Wetterstationen bietet. Sie läuft
permanent und ruft alle 5 Minuten die gesammelten Daten aus dem Datenlogger
ab, speichert sie auf dem PC und bereitet Grafiken und Tabellen auf.
Im Anschluss daran werden aktuelle Dateien für das Internet erstellt und
hoch geladen, also ebenfalls im 5-Minuten-Rhythmus. Die Inhalte sind auf
diesen Seiten hier zu sehen.